In aller Regel geht die Erkrankung mit einer Verdickung und Vorwölbung des Großzehen Grundgelenks nach innen einher. Dadurch kommt es oft zu schmerzhaften Missempfindungen im Bereich der Vorwölbung, meist durch den Druck der Schuhe.
Darüber hinaus kommt es bei der Verschiebung des Zehengrundgelenkes nach innen zu einer Ausrenkung der sogenannten Sesambeine, die unterhalb des Grundgelenkes liegen und für die korrekte Ausrichtung der langen Beugesehne sorgen. Dadurch wird das Sesambeingelenk ausgerenkt, was ebenfalls äußerst schmerzhaft sein kein.
Ursachen
Die Ursache der Großzehenfehlstellung ist bis heute nicht sicher zu benennen. Man kennt jedoch einige Faktoren, die dazu beitragenden.
Am häufigsten werden dabei eine Häufung in Familien genannt und das Tragen von ungünstigem Schuhwerk. Gerade Schuhe mit hohen Absätzen oder auch zu enge Schuhe tragen zu einer gewissen Stauchung des Fußes bei und begünstigen die Fehlstellung.
Zusätzlich übt die an der Unterfläche des Zehenendgliedes ansetzende lange Beugezehe einen Zug in Längsrichtung aus, so dass ein Abknicken des Endgliedes nach außen begünstigt wird.
Durch die oben bereits erwähnte, fortgesetzte Fehlstellung der Sesambeine kommt es zu einer verstärkten Abnutzung sowohl des Großzehengrundgelenkes als auch des Mittelfuss-Sesambeingelenkes, was zusätzlich zu einer behindernden Einsteifung führen kann.
Konservative Therapie
Eine nicht-operative Therapie kommt immer dann in Frage, wenn die Belastung durch die Erkrankung erträglich ist und nicht als behindernd oder schmerzhaft empfunden wird.
In den Anfangsstadien der Erkrankung kann durch Physiotherapie, angepasstes Schuhwerk und eine Stabilisierung der Fußmuskulatur eine Verschlechterung hinausgezögert werden. In den seltensten Fällen gelingt eine Rückführung in die Ausgangsposition.
In einigen Fällen, kommen spezielle Orthesen zum Einsatz, also Zehenschienen, die helfen können, eine Verschlechterung zu verhindern.
Operative Therapie
Eine operative Therapie sollte in Betracht gezogen werden, wenn die Fehlstellung als behindernd wahrgenommen wird, oder Schmerzen die Aktivität beeinträchtigen. Grundsätzlich ist auch eine Operation aus kosmetischen Erwägungen heraus denkbar, in vollständiger Abwesenheit von Schmerzen oder Funktionsverlust jedoch nur in speziellen Fällen anzuraten.
Welche Techniken zur Korrektur angewandt werden, hängt vom Ausmaß der Fehlstellung, der vorhandenen und erwünschten Funktion und etwaigen Voroperationen ab und wird jeweils speziell auf den einzelnen Fall angepasst und entschieden.
Bitte beachten Sie: Wir führen keine Operationen durch! Wir sind jedoch in der Lage, Sie im Sinne einer qualifizierten Zweitmeinung zu beraten oder Ihnen bei Operationsnotwendigkeit einen geeigneten Operateur zu nennen.
Nachbehandlung
In den meisten Fällen wird für die Dauer einiger Wochen ein spezieller Schuh (Vorfußentlastungsschuh) getragen, die tatsächliche Dauer hängt dabei von der durchgeführten Operationstechnik ab. In dieser Zeit ist es häufig sinnvoll, wenn auch nicht streng vorgeschrieben, den Fuß zu schonen und sich an Unterarmgehstützen zu bewegen.
Wiederum abhängig von der durchgeführten Operationstechnik ist mit einer Rückkehr zur Arbeitsfähigkeit nach ca. 2 (Beruf mit nicht-körperlicher Arbeit) bis 6 Wochen (körperliche Arbeit) zu rechnen. Nach abgeschlossener Rehabilitation ist mit Sportfähigkeit nach ca. 12 Wochen zu rechnen.