Privatpraxis am Englischen Garten

Morton Neurom

Dabei schwillt der Nerv, der für die Gefühlswahrnehmung der Haut verantwortlich ist, an der Stelle an, an der er sich im Zehenfalz in seine zwei Endäste aufteilt.  Die beiden Endäste versorgen die jeweils einander zugewandten Hautoberflächen zweier benachbarter Zehen (in der Regel 2. und 3. oder 3. und 4. Zeh). Durch die Schwellung gerät das aufgetriebene Nervengewebe in bestimmten Positionen und unter Belastung unter Druck, was zu starken, schmerzhaften Mißempfindungen führen kann. Das Spektrum der Beeinträchtigung reicht von leichtem Brennen oder kurzfristiger Taubheit der Zehen bis zu starken Schmerzen und vollständiger Aufhebung der Gehfähigkeit.

 

Ursachen

Gerade an dieser Teilungsstelle des Nerven ist aus unterschiedlichen Gründen häufig zu wenig Platz, so dass der Nerv unter Druck gerät. Angeschuldigt wird dabei oft zu enges, oder spitz zulaufendes Schuhwerk, dass unter Belastung zur gegenseitigen Annäherung der Köpfchen der Mittelfussknochen führt. Hierdurch wird der Nerv gequetscht und es kommt zu einer reaktiven Schwellung, was wiederum die erneute Einquetschung wahrscheinlicher macht. Begünstigend auf die Entstehung eines Morton Neuroms wirkt sich ein fehlendes oder schwach ausgeprägtes Fuss-Quergewölbe aus, da es hierdurch zu einer weiteren Druckvermehrung im Zehenzwischenraum kommt.

 

Konservative Therapie

Die nicht operative Therapie besteht in der Druckentlastung der betroffenen Region. Im Vordergrund steht dabei neben der Physiotherapie ein entsprechendes Aufbautraining der Muskulatur, um das Fuß-Quergewölbe zu stärken und somit die Köpfchen der Mittelfußknochen zu entlasten. Darüberhinaus sind maßangefertigte Einlagen häufig in der Lage die Symptomatik zu lindern oder vollständig zu beheben. In schwereren Fällen oder in Akutsituationen kann eine Injektion hilfreich sein, um den Reizzustand zu bessern und das Abschwellen des Nerven zu unterstützen.

 

Operative Therapie

Eine operative Entlastung des Morton Neuroms ist dann sinnvoll, wenn alle korrekt durchgeführten, konservativen Maßnahmen erfolglos verbleiben und der Leidensdruck entsprechend hoch ist. Grundsätzlich besteht bei der Operation eine geringe Möglichkeit den Nerv erhalten zu können und durch einfache Reduktion des umgebenden Gewebes eine Druckentlastung zu ermöglichen, dabei kommt auch ein Abschleifen der benachbarten Mittelfussköpfchen in Betracht. In den sehr viel häufigeren Fällen, in denen die Erkrankung schon seit vielen Monaten oder gar Jahren besteht, ist die Chance einer dauernden Beschwerdefreiheit bei Erhalt des Nerven jedoch eher gering, so dass in diesen Fällen zu einer Abtragung der Geschwulst (=Nervendurchtrennung) geraten werden muss, da nur hierdurch mit hoher Wahrscheinlichkeit Schmerzfreiheit erreicht werden kann. 

Bitte beachten Sie: Wir führen keine Operationen durch! Wir sind jedoch in der Lage, Sie im Sinne einer qualifizierten Zweitmeinung zu beraten oder Ihnen bei Operationsnotwendigkeit einen geeigneten Operateur zu nennen. 

 

Nachbehandlung

Nach der Operation wird ein elastischer Verband angelegt und ein Verbandsschuh für ca 2 Wochen getragen. Postoperativ kommt es zunächst zu einer Weichteilschwellung, die für ca. 6 Wochen anhält, so dass es sich empfiehlt einen Kompressionsstrumpf zu tragen. In dieser Zeit ist eine ausgiebige Lymphdrainage hilfreich, sowie intensive krankengymnastische Beübung zur Vermeidung von Verklebungen im Wundgebiet. Alltägliche Vollbelastung ist nach vollständiger Wundheilung, also in der Regel nach ca. 2 Wochen erlaubt, sportliches Aufbautraining kann abhängig vom individuellen Schmerz- und Schwellungszustand ca. 4 Wochen nach der Operation begonnen werden.